Die Herausforderung:
Riesige Mengen ewig strahlender Abfälle
Durch den Betrieb von Atomkraftwerken sind allein in Deutschland mehrere Hunderttausend Tonnen Atommüll angefallen. Dieser lebensbedrohliche radioaktive Abfall muss für einen menschlich kaum vorstellbaren Zeitraum von mehr als einer Million Jahre sicher verwahrt werden, um das Leben auf der Erde zu schützen. Für den hochradioaktiven Atommüll gibt es bisher in keinem Land eine dauerhaft sichere Lagerstätte.
Der Müll ist da. Er lässt sich nicht mehr aus der Welt zaubern. Das Ziel muss also sein, die am wenigsten schlechte Lagermethode zu finden und dafür den (oder die) am wenigsten ungeeigneten Ort(e). Es besteht allerdings die Gefahr, dass die Entscheidungen über die Lagerung nicht dem Primat der Sicherheit folgen, sondern politischen oder ökonomischen Motiven. Auch deshalb verdienen es diejenigen, die am Ende das atomare Risiko für die ganze Gesellschaft auf sich nehmen, mit ihren Bedenken ernst genommen zu werden.
Um einen möglichst verantwortungsvollen Umgang mit den strahlenden Hinterlassenschaften zu gewährleisten, wird es auch zukünftig nötig sein, dass Betroffene, unabhängige Wissenschaftler*innen und gesellschaftliche Organisationen sich in Fragen der Atommüll-Lagerung kritisch einbringen.
Die Idee: Das Vermächtnis der Anti-Atom-Bewegung
In den vergangenen Jahrzehnten und bis heute haben sich in Deutschland unzählige Menschen in der Anti-Atom-Bewegung engagiert. Ein gemeinsames Ziel hat Menschen aus allen Gesellschafts- und Altersgruppen vereint: Das Abschalten der Atomkraftwerke und Atomfabriken sowie ein möglichst verantwortungsvoller Umgang mit dem Atommüll. Deswegen gab und gibt es heftigen Protest und Widerstand gegen gefährliche Atommüll-Projekte wie in Wackersdorf, Gorleben, Morsleben, Asse, Ahaus, Schacht Konrad, den vielen Zwischenlager-Standorten und gegen sinnlose und riskante Atommüll-Verschieberei, etwa bei Castor-Transporten.
Glücklicherweise nehmen sich auch junge Menschen des Themas an. Doch diejenigen, die in den 1970er, 80er und 90er Jahren aktiv wurden, werden langsam älter. Der Atommüll, dessen Produktion sie durch ihren Widerstand zumindest begrenzen konnten, wird an 30.000 kommende Generationen vererbt. Deshalb, so die Idee, machen Anti-Atom-Aktive mit der "Stiftung Atomerbe" den nächsten Generationen ein finanzielles Vermächtnis: Die Generation, die den Atomausstieg in Deutschland erstritten hat, hinterlässt ihren Nachkommen finanzielle Mittel, die sie einsetzen, um zu erstreiten, dass bei der Lagerung des Atommülls die Sicherheit an erster Stelle steht.